Baumpflanzaktion im KV Kiel

Traditionell zum Europatag 2016 wurde von der Europa-Union Kiel in Kooperation mit der Landeshauptstadt Kiel und den politischen Parteien zum 21. Mal ein Baum gepflanzt. An prominenter Stelle am Westring neben dem RBZ Wirtschaft steht nun eine Eiche. Gebührend dazu ist das Regionale Berufsbildungszentrum Wirtschaft eine Europaschule.

der KV Kiel bei seiner Baumpflanzaktion. Foto: EUSH, KV Kiel, Ingo Sohn

In vielen Kulturen Europas gilt die Eiche als Sinnbild für Standhaftigkeit, Weisheit und Wahrhaftigkeit.  Bäume bilden unsere Lebensgrundlage, gestalten eine lebenswerte Umwelt und sind zugleich ein einzigartiger Rohstofflieferant, sie filtern die Luft und verwerten schädliches Kohlendioxid.

Seit 1964 wird der 5. Mai als Tag des Europarates gefeiert, dem heute 47 Staaten angehören, darunter die 28 Mitglieder der Europäischen Union. Der Europarat ist die führende Organisation zum Schutz der Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit. Am Europatag 9. Mai denken wir daran in Frieden und Einheit leben zu können.

Die Europäische Union ist eine Wertegemeinschaft  – verpflichtet zur Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit sowie  Wahrung der Menschenrechte. Klare Kante gilt es zu zeigen, wenn diese Gemeinschaft nur als Wirtschaftsgemeinschaft missverstanden wird,  obwohl die Wirtschaft eine überragende Rolle spielt.

Anlässlich der Baumpflanzaktion wurde von Vertretern der Europa-Union Kiel, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, der Freien Demokratische Partei sowie der Grünen ein leidenschaftliches Bekenntnis zu europäischen Werten mit ihren überstaatlichen Institutionen abgegeben. Stets müssen wir dafür eintreten, das uns Frieden und Wohlstand im vereinten Europa wie selbstverständlich erhalten bleibt.  

Aber die jüngsten Konflikten um die Euro-Rettung und die Flüchtlingspolitik haben gezeigt, dass die politische Integration und besonders auch die soziale Integration noch auf dem Wege ist. In der Europäischen Union  zu leben bedeutet auch, nationale Interessen zurückzustellen und weniger Souveränität zu akzeptieren. Manche Re-Nationalisten scheinen mit Europa nicht zu können, aber ohne Europa können sie noch viel weniger.

Die Vision Europas als offene, tolerante Gemeinschaft, die ihren Bewohnern Frieden und Wohlstand bringt, ist die Herausforderung unserer Zeit; aber nicht minder herausfordernder als die Zeit seit 1945, dem Ende des Zweiten Weltkrieges.  Vor 500 Jahren sagte Martin Luther: „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, ich würde heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen!“

Ingo Sohn