Gegen den Zeitgeist des Populismus

„Einst waren sie die Avantgarde der europäischen Idee, heute stemmen sie sich gegen den Zeitgeist des Populismus“, schrieb die Süddeutsche Zeitung in ihrer bayrischen Ausgabe vom 25. April. Gemeint waren die Europa-Union Deutschland und ihre Jugendorganisation, die Jungen Europäischen Föderalisten, sowie die vor allem in Bayern vertretene Pan-Europa Union. Aktueller Anlass des Artikels war aber die „Europa-Retter“ – Aktion der JEF-Europe, des europäischen Dachverbands der Jungen Europäischen Föderalisten, die im Vorfeld der Europawahl landauf landab für Furore sorgt.

Daniel Matteo, Bundesvorsitzender der Jungen Europäischen Föderalisten © Christian Weickhmann

Stefan Ulrich schrieb in seinem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung: „Am Wochenende wollen sie in Dutzenden europäischen Städten auftauchen, in Deutschland zum Beispiel in München und Berlin: Junge Leute im Superman-Kostüm, mit flatternden Umhängen und Masken vor den Augen. ‚Europa-Retter‘ nennen sie sich. Sie werden für die EU singen, tanzen und Plakate hochhalten mit dem Slogan: ‚Die Lösung heißt Europa‘. Während überall von Europa-Verdruss die Rede ist, euroskeptische Gruppen Zulauf erhalten und etliche Parteien eine Renationalisierung verfolgen, organisieren die Mitglieder des supranationalen Jugendverbands Junge Europäische Föderalisten Flashmobs für einen vereinten Kontinent.“

Auch der Vorsitzende der Jungen Europäischen Föderalisten Deutschland, Daniel Matteo, kam in dem Beitrag zu Wort: „Gerade weil es in Europa Anzeichen von Desintegration und Populismus gibt, merken viele junge Leute, dass das Projekt EU nicht garantiert ist; dass sie sich dafür einsetzen müssen.“ Matteo weiter: „Europa ist in der Krise. Es braucht Lösungen. Wir haben diese Lösungen.“ Die Vision von Jungen Europäischen Föderalisten und Europa-Union sei kein Superstaat, sondern ein Bundesstaat Europa. „Ich glaube, es ist möglich, ihn in den nächsten Jahrzehnten zu erbauen“, so Matteo gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

Christian Moos