Mit Wachstum aus der Eurokrise – Europa-Union fordert Mut zur Erneuerung

Die bestehenden EU-Instrumente für Investitionen, Innovationen und Strukturreformen müssen wirksamer werden, fordert die überparteiliche Europa-Union Deutschland. Es sei notwendig, dass der sogenannte Junckerfonds mehr echtes Wagniskapital zur Verfügung stelle. „Eine Umwidmung bereits geplanter Projekte leistet keinen Mehrwert. Die Projekte müssen zielorientiert gesteuert, zuverlässig finanziert und bürokratiearm kontrolliert werden“, erklärt Jürgen Springer, Mitglied der Arbeitsgruppe Europäische Wirtschaftspolitik.

Eine weitere große Chance für Wirtschaftswachstum in Europa bestehe in einem Innovationsprogramm 100x100: In 100 europäischen Städten sollten professionelle Gründerprogramme gestartet werden mit dem Ziel, jeweils 100 Unternehmensgründungen pro Jahr zu initiieren. „Die methodischen Voraussetzungen dafür existieren und sind erprobt, werden aber noch zu wenig genutzt und vernetzt“, sagt AG-Sprecher Thomas Kopsch.

Die größte deutsche Bürgerinitiative für Europa spricht sich außerdem für die Umwandlung des europäischen Rettungsschirms in einen Europäischen Währungsfonds aus, der schwächere EU-Länder durch Investitionsprogramme unterstützt.

Unter dem Motto „Europa – unsere Zukunft“ fand am Wochenende der 62. Bundeskongress der Europa-Union Deutschland in Bovenden bei Göttingen statt. „Europa soll insbesondere den jungen Menschen im Süden des Kontinents wieder eine Perspektive geben“, forderte die italienische Abgeordnete Laura Garavini während der öffentlichen Europadebatte. Auch Gastredner Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, sprach sich für weitere Investitionen aus.