Brüsselreise der Europa-Union Hochtaunus e.V.

Ein bisschen anstrengend nicht nur für die Füße, sondern auch für die Köpfe der knapp 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer war die diesjährige zweitägige Reise der Europa-Union Hochtaunus nach Brüssel. Es handelte sich um einen Ersatz für die ursprünglich vorgesehene Reise Anfang April, die wegen der Anschläge in Brüssel kurz vor Beginn abgesagt worden war.

Das Programm – wie immer dicht gedrängt – startete mit einer besonderen Stadtrundfahrt des ausgezeichneten Stadtführers, der nicht nur die touristischen Aspekte, sondern auch ganz andere Seiten Brüssels zeigte und wunderbar hintergründig erläutern konnte. Das politische Programm beinhaltete zunächst den Besuch bei Dr. Udo Bullmann MdEP im Europäischen Parlament mit einem intensiven Gespräch über die jüngsten Ereignisse in der EU. Es ging vor allem um den Brexit und um die immer noch herrschenden Staatshaushaltskrisen in etlichen Mitgliedstaaten, die mit den ihnen auferlegten Sparmaßnahmen immer weiter in wirtschaftliche und soziale Probleme geraten und den Glauben an die EU verlieren würden. Auch die Flüchtlingskrise und das fragwürdige Verhalten des türkischen Präsidenten noch vor dem Putsch gaben Anlass zu einem lebhaften Frage- und Antwortspiel. 

Der Fußweg zur Landesvertretung Hessen, gerade um die Ecke zum Parlament, galt neben einem schnellen Kaffee auf dem Biomarkt am Place Luxembourg auch dem Luftschnappen, um gestärkt die nächsten eineinhalb Stunden Kompaktinformationen über die Ziele einer solchen Landesrepräsentanz in Brüssel aufzunehmen. Die Landesvertretung, so erläuterte Ralf Bingel als Mitarbeiter im Hessenhaus, habe ihr Ohr dicht an der Europäischen Kommission, um frühzeitig über geplante europäische Gesetzes- und Verordnungsvorhaben informiert zu sein. So erfahren auch Landesregierung und der Landtag früh, was aus Brüssel Relevantes kommen könnte. So können beide rechtzeitig tätig werden und entscheiden, wie sie sich dazu verhalten wollen. Denn ca. 80 Prozent der Aktivitäten auf Brüsseler Ebene betreffen die Mitgliedstaaten und damit in Deutschland nicht nur die Bundes-, sondern in vielen Fällen auch die Landesebene.

Was die Reisegruppe in diesen zwei Tagen genießen durfte, war das sommerliche Wetter. Ein warmer Abend auf dem Grand Place oder bei belgischem Bier in einer Vorstadtkneipe ist in jedem Fall auch eine Reise wert.

Auch die FNP hat über die Brüsselreise Opens external link in new windowberichtet.