EUD-Präsident Wieland: Griechenland braucht eine Perspektive!

PRESSEMITTEILUNG „Ein griechischer Staatsbankrott muss verhindert werden, Griechenland muss im Euro bleiben“, zeigt sich der Präsident der Europa-Union Deutschland, Rainer Wieland, überzeugt. „Wenn wir es zulassen, dass das Land aus der Eurozone herausfällt, dann werden die wirtschaftlichen und sozialen Folgen in Griechenland so sein, dass eine nie zuvor dagewesene antieuropäische Stimmung mehrheitsfähig wird.“ Wieland befürchtet, dass ein Scheitern der Rettung Griechenlands unabsehbare Folgen auch für den Zusammenhalt der Europäischen Union haben könnte.

Darüber hinaus werde sich der Druck der Finanzmärkte auf das nächstschwächere Glied in der Kette der Euro-Staaten verlagern, sollte Griechenland aus dem Euro ausscheiden.

„Es sind doch längst mit Kreditausfallversicherungen Wetten auf das Scheitern der Griechenland-Rettung abgeschlossen worden“, sagt Wieland. „Da versuchen sich obskure Kräfte, so genannte Finanzeliten, auf Kosten von Millionen Menschen zu bereichern. Dem müssen wir in Europa sobald als möglich einen Riegel vorschieben“, so der EUD-Präsident. „Sollte Griechenland fallen, werden die Spekulanten sich auf Portugal stürzen, und dann geht das immer weiter so. Wir dürfen diesen Dominoeffekt nicht zulassen.“ Ein Staatsbankrott sei aufgrund seiner unkalkulierbaren Folgen unbedingt zu vermeiden. „Natürlich kostet das Geld, wenn wir etwas tun. Aber die Frage ist, wie viel es kostet, wenn wir nichts unternehmen“, so Wieland.

Der EUD-Präsident sorgt sich zudem, dass ein griechischer Staatsbankrott und das Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone unabsehbare politische Folgen hätten. „Wenn wir diese Negativentwicklung erlauben, werden die Menschen in Athen und in Thessaloniki sagen: Das haben wir Europa zu verdanken.“ Wieland befürchtet, dass in der Region ein gefährlicher Krisenherd entstehen könnte, wenn das Land im Chaos versinkt. „Die Griechen müssen jetzt Einschnitte hinnehmen und für eine bessere Zukunft hart arbeiten. Das ist richtig. Wir dürfen sie aber nicht ohne Perspektive lassen. Sonst setzen wir all das aufs Spiel, was Europa als Stabilitätsgemeinschaft ausmacht. Sparprogramme allein werden das Feuer nicht löschen können“, so Wieland. Europa sei nicht nur ein wirtschaftlicher Zusammenschluss, sondern längst auch eine Schicksalsgemeinschaft.