Im Konzerthaus Dortmund stand am 21. Juni Europa im Vordergrund: Wo das Publikum sonst nur der Musik lauscht, entstanden auf zwei Etagen lebhafte Gesprächsräume im Worldcafé-Format. An vier parallelen Thementischen traten über 180 Teilnehmenden zu aktuellen europapolitischen Themen mit Politiker*innen und Expert*innen aus Kirche, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft in den Dialog und debattierten über eine große Themenvielfalt. Von Wertefragen, Europas Rolle in der Welt, Klima- und Entwicklungspolitik bis hin zu wirtschaftlichen und sozialen Fragen standen dabei die Anliegen und Positionen der Teilnehmenden im Fokus der Debatten.
Durch das offene Format nahmen die Kirchentagsbesucher schnell die Rolle von aktiven Mitredenden, wertschätzenden Zuhörern und Gesprächspartnern auf Augenhöhe ein, die den Bürgerdialog zu einem regen Meinungsaustausch nutzten. Dabei standen ihnen nach einer kurzen Einführung von Malte Steuber, Vorsitzenden der Jungen Europäischen Föderalisten Deutschland, die Thementische „Nach uns die Sintflut? Klima, Nachhaltigkeit und Entwicklung in der EU“, „Gemeinsam einsam? Werte und Zusammenhalt in der EU“, „Riese oder Zwerg? Europas Rolle in der Welt“ und „Geld regiert die Welt? Wirtschaft und Soziales in der EU“ zur Auswahl.
Rede und Antwort standen die Europaabgeordneten Nicola Beer, Gabriele Bischoff, Anna Cavazzini, Dr. Peter Liese, Arne Lietz und Terry Reintke, der Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt, Katrin Hatzinger von der Vertretung der Evangelischen Kirche Deutschland in Brüssel, Michael Hansmann von Brot für die Welt, Katharina Wegner als Beauftragte der Diakonie Deutschland bei der EU, Dr. Pierre Gröning vom Verband der Chemischen Industrie, Vera Dwors vom Eine Welt Netz NRW, der ONE Jugendbotschafter Konstantin Gast, Dr. Annegret Bendiek von der Stiftung Wissenschaft und Politik, Luisa Elsig von der Mercator Stiftung und Dr. Oliver Schwarz von der Universität Duisburg-Essen. (Das vollständige Programm finden Sie hier.)
Begleitet wurden die Thementische durch ein Graphic Recording, einem visuellen Protokoll, bei dem durch eine Künstlerin für jeden Thementisch live ein Plakat erstellt wurde, dass die wesentlichen Punkte und Ergebnisse der Diskussionen bildlich festhielt.
Auch am Stand der Europa-Union auf dem „Markt der Möglichkeiten“ nutzten viele Kirchentagsbesucher die Gelegenheit, sich zur EU zu informieren und rege zu europapolitischen Themen auszutauschen. Ob beim Friedenstauben-Basteln, Europa-Quiz, Glücksrad oder an der Wünsche-für-Europa-Wand, dass die EU eine zentrale Rolle im Alltag spielt, wurde schnell allen klar. Viele brachten dabei den Wunsch nach mehr Einigkeit, mehr Zusammenarbeit, mehr Transparenz und einer klareren Kommunikation zwischen der EU und ihren Bürgern zum Ausdruck. Deutlich wurde dabei, wie wichtig der direkte Dialog – ob im Kleinen durch Gespräche und Aktionen an einem Stand oder im größeren Format eines Bürgerdialogs – ist, um Menschen von der EU zu begeistern oder ihr Interesse (wieder) zu wecken.
Bilder und Eindrücke von unseren Aktionen auf dem Kirchentag und die verbildlichten Ergebnisse der Diskussionsrunden finden Sie hier.
Der Bürgerdialog "Europa - Wir müssen reden!" wurden in Kooperation mit dem evangelischen Kirchentag, der Europa-Union Nordrhein-Westfalen mit ihrem Kreisverband Dortmund und den Jungen Europäischen Föderalisten durchgeführt.