Die Lausitz und die EU: Wie gestalten wir den Strukturwandel?

"Wie blicken Sie auf den Strukturwandel in der Lausitz?" Mit dieser Frage begann am 20. September 2024 unser Bürgerdialog "Die Lausitz und die EU: Wie gestalten wir den Strukturwandel?" in Senftenberg. Gemeinsam mit unserem Landesverband Europa-Union Brandenburg luden wir Bürger*innen aus Senftenberg und der Region ein, ihre Fragen, Anliegen und Sorgen zum Strukturwandel mit Andreas Pfeiffer, Bürgermeister von Senftenberg, Dr. Gunther Markwardt, BTU Cottbus-Senftenberg, und Michael Franke, LAG "Energieregion im Lausitzer Seenland", zu diskutieren. 


Am 20. September in Senftenberg war es soweit: Zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger brachten sich in die Auftaktveranstaltung unseres Projekts „Lausitzer Europadialoge 2024“ rund um das Thema „Die Lausitz und die EU: Wie gestalten wir den Strukturwandel?“ ein und sorgten für eine abwechslungsreiche Debatte.

Moderiert von unserer Landesvorsitzenden Dr. Mechthild Baumann diskutierten Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Andreas Pfeiffer, Bürgermeister von Senftenberg, Dr. Gunther Markwardt, Ökonom an der BTU Cottbus-Senftenberg, und Michael Franke, Regionalmanager der LAG „Energieregion im Lausitzer Seenland“, zum Strukturwandel in der Lausitz. Eingangs machte Pfeiffer in seinem Grußwort deutlich, dass durch die Transformation in der Lausitz zahlreiche Arbeitsplätze in zukunftsträchtigen Branchen u.a. rund um erneuerbare Energien entstünden. Allerdings sei es weiter notwendig, Verfahren und Vorschriften zu vereinfachen, um Regionen wie die Lausitz für Unternehmen noch attraktiver zu machen.

Ein kurzes Stimmungsbild unter allen Teilnehmenden ergab in der Folge ein positives Bild vom Strukturwandel: Nur eine kleine Minderheit der Anwesenden stimmte der Aussage „Der Strukturwandel in der Lausitz bereitet mir Sorgen.“ zu.  Konkret sei dies die Abwanderung der jungen Bevölkerung, woraufhin Markwardt darauf verwies, dass die Zukunftsaussichten für die Lausitz positiv seien, vielmehr leide die Lausitz bis heute unter einem negativen Image aus den 1990er-Jahren. Um diesem Bild zu begegnen und den Aufbruch in der Lausitz sichtbar zu machen, wurde u.a. die Kampagne „Die Lausitz. Krasse Gegend.“ gestartet , so Franke. Die Bürgerinnen und Bürger machten daran anknüpfend deutlich, dass es jedoch mehr als nur Kampagnen benötige: Der direkte Austausch vor Ort verknüpft mit möglichst niedrigschwelligen Formaten sei notwendig.

Die Teilnehmenden fragten auch explizit nach der Rolle der EU im Strukturwandel. Markwardt und Franke stellten heraus, dass die EU mit dem European Green Deal den strategischen Rahmen vorgebe. Zudem unterstütze die EU die Regionen der EU mit verschiedenen Fonds – besonders zur Förderung ländlicher Räume, wovon auch gerade die Lausitz profitiere. Obwohl auch bei den EU-Fonds Vereinfachungspotenzial bestünde, müsse konstatiert werden, dass ohne die EU, ohne den Binnenmarkt die Lausitz international nicht konkurrenzfähig wäre.

Bericht: Johannes Kohls (EUBB)


Der Bürgerdialog in Senftenberg wurde organisiert von der Europa-Union Brandenburg e.V. in Kooperation mit der Europa-Union Deutschland e.V.. Die Veranstaltung wurde gefördert durch das Ministerium der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg.