Die sozialpolitische Dimension der Europäischen Union im 21. Jahrhundert

Regionalkonferenz der Reihe "Komm mit nach Europa - Gemeinsam gestalten wir die Zukunft", 10.12.2005, Worms

 

Mit der Veranstaltungsreihe „Komm mit nach Europa – Gemeinsam gestalten wir die Zukunft“ will die Europa-Union Deutschland in Kooperation mit dem Centre Inter-nationale de Formation Européenne angesichts der aktuellen Herausforderungen an die Europäische Union verstärkt und dezentral europäische Themen diskutieren, um nachhaltig das Vertrauen der Bürger in die Institutionen der Europäischen Union zurückzugewinnen und ein europäisches Bewusstsein zu schaffen. Mit der Veranstaltung „Die sozialpolitische Dimension der Europäischen Union im 21. Jahrhundert“ am 10.12.2005 in Worms sollen insbesondere Vertreter von Sozialverbänden, Multiplikatoren und Entscheidungsträger aus dem Bereich der Sozialpolitik und auch an Sozialpolitik im allgemeinen Interessierte angesprochen werden und für Europa sensibilisiert werden.

 

Ernst–Ludwig Göpfert, Landesvorsitzender der Europa-Union Rheinland-Pfalz, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und führte sachkundig in die Konferenzthematik ein.

Es seien einige Herausforderungen zu meistern, da die Europäische Verfassung noch nicht ratifiziert worden sei. Der Finanzstreit sei zwar auch Teil der Krise, allerdings werde man sich in diesen Fragen irgendwann einigen. Allerdings sei die sozialpolitische Dimension der Europäischen Union im 21. Jahrhundert ein komplexes und schwieriges Thema.

 

Für die Stadt Worms begrüßte Bürgermeister Georg Büttler die Konferenzteilnehmer und wies auf den historischen Standort Worms hin, wo seit vielen Jahrzehnten die Sozialpolitik eine wichtige Rolle gespielt habe. Heute sei Worms zwar kein Industriestandort mehr, wie noch in Zeiten der „Industriellen Revolution“, aber dennoch habe Engagement für soziale Belange in Worms eine gewisse Tradition.

 

Kreisvorsitzender Josef Schork verwies in seinem Grußwort mit Stolz auf die starke Europa-Union vor Ort und freute sich daher besonders, dass der Bundesverband diese Regionalkonferenz in Worms abhalte. Soziales und Europa seien Politikbereiche, die den Wormsern besonders am Herzen lägen. Besonders erfreulich sei die Beteiligung aus zehn verschiedenen hessischen, rheinland-pfälzischen und baden-württembergischen Kreisverbänden der Europa-Union.

 

Vizepräsident Thomas Mann MdEP referierte in seinem Vortrag über die sozialpolitische Agenda der EU für die Jahre 2005 bis 2010 und unterstrich dabei die dringende Notwendigkeit, die Europäische Integration fortzusetzen und dies ohne Rücksicht auf ökonomische Interessen. Die EU bestünde derzeit aus 25 Mitgliedsstaaten mit unterschiedlichen Sozialsystemen, Werten und Kulturen. Europa könne nur erfolgreich zusammenwachsen, wenn die Bürger mitgenommen würden.

 

Michael Breuer, Nordrhein-Westfalens Europaminister, betonte, dass an der Verfassung kein weg vorbei führe und die EU ein Sozialmodell benötige, welches sich auf gemeinsame Werte stütze. Aber, Europa müsse sich nicht um alles kümmern. Subsidiarität sei das Schlüsselwort zur effektiven Umsetzung.

 

Beiden Vorträgen schlossen sich engagierte Diskussionsrunden mit vielen Fragen und interessanten Redebeiträgen an, da einige Multiplikatoren der Europa-Union in sozialen Berufen tätig sind. Felix Schlosser und Roland von Hunnius MdL moderierten jeweils die Gesprächsrunden.

 

Im abschließenden Rundgespräch unter dem Motto „Europa gemeinsam gestalten“ standen die Präsidiumsmitglieder Hildegard Klär und Heinz-Wilhelm Schaumann zum Rundgespräch zur Verfügung. Es wurde deutlich, dass die Europa-Union mit dem Thema Sozialpolitik ein neues Arbeitsfeld habe, welches von immenser Bedeutung für Europa und den Erfolg der Europäischen Integration sei. Die Konferenzteilnehmer waren fast übereinstimmend der Auffassung, dass eine Verbesserung der sozialen Situation der Menschen in den EU-Mitgliedsstaaten zu einer höheren Akzeptanz Europas führen würde.

 

Als besonders erfolgreich kann diese Konferenz bezeichnet werden, da aus zehn verschiedenen Kreisverbänden aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg Teilnehmern anwesend waren und somit über diese Multiplikatoren die besprochenen Inhalte an zahlreiche Bürgerinnen und Bürger weitergegeben werden können. Auch das Interesse von Vertretern des VdK-Sozialverbandes sorgte für auswärtigen Sachverstand in den Diskussionen. Standort und Tagungsbedingungen können nur als optimal bezeichnet werden, nicht zuletzt durch die Unterstützung der Stadt Worms. Der Verlauf der einzelnen Foren und der auffällig hohe Diskussionsbedarf sowie die rege Beteiligung der Konferenzteilnehmer zeugen dafür, dass das Thema Sozialpolitik auch im Zusammenhang mit der Europa-Politik wichtig ist und unbedingt bei weiteren Veranstaltungen gleicher Art auf der Tagesordnung stehen muss.