Archiv 2009

Nach der Wahl ist vor der Wahl - Erster Parlamentarischer Abend EuropaPlus

Die geringe Wahlbeteiligung bei den Wahlen zum Europäischen Parlament sei zwar kritisch zu hinterfragen, allerdings auch „kein Grund, jetzt von einer Legitimationskrise Europas zu reden“, meinte der Parlamentarische Staatssekretär Peter Altmaier, Präsident der Europa-Union Deutschland, beim ersten Parlamentarischen Abend EuropaPlus, der gestern in der Lounge der E-Plus Gruppe in Berlin mit mehr als 100 geladenen Gästen stattfand.

 

Auf Einladung von E-Plus und Europa-Professionell, der Hauptstadtgruppe der Europa-Union, diskutierten Elmar Brok, langjähriger CDU-Europaabgeordneter, Reinhard Bütikofer, der als Spitzenkandidat der Grünen neu ins Europäische Parlament gewählte wurde, sowie SPD-Generalsekretär Hubertus Heil und der luxemburgische Vize-Außenminister Nicolas Schmit.  Das Ergebnis der Europawahlen, die zukünftige Politik des Europäischen Parlamentes und die mögliche Zusammensetzung der neuen Europäischen Kommission standen im Fokus der Gesprächsrunde, die sachkundig und mit viel Humor von Dunja Hayali (ZDF) moderiert wurde.

 

Nicolas Schmit betonte die Einzigartigkeit des Europäischen Parlaments, das Teil einer Erfolgsgeschichte für die Bürger unseres Kontinents sei. Eine Ursache für die geringe Wahlbeteiligung von 43 Prozent im EU-Durchschnitt machte der Gast aus Luxemburg in der mangelhaften Kommunikation über Europa aus. In allen Ländern hätten beim Wahlkampf nationale Themen im Vordergrund gestanden. „Die Bürger kennen das Europäische Parlament nicht besonders gut“, so Schmit. Um diesen Missstand zu ändern, müssten die Europawahlen personalisiert werden und die europäischen Parteienfamilien ihre Kandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten aufstellen.

 

Nach Auffassung Reinhard Bütikofers sollte künftig ein Teil der Abgeordneten über gesamteuropäische Listen gewählt werden. Außerdem lohne es sich, darüber nachzudenken, ob die deutschen Mitglieder des Europäischen Parlamentes nicht in die Bundesversammlung delegiert werden könnten, um die Beachtung des Europäischen Parlaments in der Öffentlichkeit zu erhöhen. Beim Thema Kommissionspräsident legte Hubertus Heil darauf Wert, dass die Parteienfamilien vor den Wahlen ihren Kandidaten benennen sollten. Nach den Wahlen sei es hierfür zu spät. Während Elmar Brok sich für die Wiederwahl Barrosos zum Kommissionspräsidenten aussprach, wurde dieser von Bütikofer und Heil als zu wirtschaftsliberal abgelehnt. Hubertus Heil brachte Martin Schulz für den Posten des deutschen Kommissars ins Gespräch, was bei Elmar Brok keinen Zuspruch fand. Die CDU fordere einen deutschen Kommissar für ein wirtschaftsnahes Ressort ein, so Brok.
Von Moderatorin Hayali nach seinen Wünschen für Europa gefragt, antwortete Vize-Außenminister Schmit in seinem Schlusswort, dass er sich in Zukunft eine bessere politische und mediale Kommunikation der Bedeutung des Europäischen Parlaments erhoffe, was auch dazu beitrage, die Wahlbeteiligung zu erhöhen.

 

Die gemeinsam von Europa-Professionell und E-Plus organsierten Parlamentarischen Abende EuropaPlus werden in Zukunft vier mal im Jahr in der E-Plus-Repräsentanz in Berlin stattfinden.

Europa-Union stark im neuen Europäischen Parlament vertreten – 56 Mitglieder sind gewählt

56 Abgeordnete im neu gewählten Europäischen Parlament sind Mitglied der Europa-Union Deutschland. Bereits 2005 hat sich ein Großteil der deutschen MdEP in der Parlamentariergruppe der Europa-Union zusammengeschlossen. Die Gruppe streitet für mehr Einfluss des Europäischen Parlamentes und organisiert - trotz sachlich unterschiedlicher Meinungen – gemeinsame Initiativen und Veranstaltungen. Bürgernähe und Transparenz zeichnet die Abgeordneten der Europa-Union Parlamentariergruppe aus.

 

Die Europa-Union Deutschland gratuliert allen Abgeordneten, die erneut oder zur ersten Mal ins Europäische Parlament einziehen, und wünscht ihnen viel Erfolg und alles Gute für ihre europapolitische Arbeit.

Europa-Union Deutschland: Reform der EU noch 2009 zum Abschluss bringen

Kurz vor den Wahlen zum Europäischen Parlament bekräftigt die Europa-Union Deutschland ihre Forderung, den Lissabon-Vertrag noch in diesem Jahr in allen EU-Mitgliedsstaaten zu ratifizieren:

 

Die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise hat einmal mehr deutlich gemacht, dass die Handlungsfähigkeit der EU gestärkt werden muss. Der Vertrag von Lissabon würde hierzu die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Dieser Vertrag stärkt die demokratische Legitimation der EU und verbessert ihre Entscheidungsverfahren. Auch könnte ihr Einfluss in der Außenpolitik deutlich verbessert werden. So ist es dringend erforderlich, dass Europa bei den aktuellen Diskussionen um eine neue Weltfinanzarchitektur mit einer einheitlichen Stimme spricht.

 

23 der 27 EU-Staaten haben das Ratifizierungsverfahren zum Vertrag von Lissabon inzwischen abgeschlossen. Doch steht die Zustimmung von Irland, Polen, der Tschechischen Republik und auch von Deutschland aus unterschiedlichen Gründen noch immer aus.

 

Die Europa-Union Deutschland bringt ihre wachsende Besorgnis über die Verzögerungen bei der Ratifizierung des Vertrages von Lissabon zum Ausdruck. Sie appelliert an die noch zögernden Vertragsparteien, sich ihrer Verantwortung vor Europa bewusst zu bleiben. In Irland hat die Regierung zugesagt, im Oktober ein zweites Referendum abzuhalten. Hierzu sind umfassende Informationsaktivitäten erforderlich, um die Bevölkerung über die Vorteile des Reformprojekts aufzuklären. In der Tschechischen Republik hat der Senat dem Vertrag zugestimmt. Nunmehr liegt es an dem Präsidenten Klaus, auch unter Berücksichtigung der besonderen Verantwortung einer EU-Präsidentschaft, für eine baldige Ratifizierung zu sorgen. Auch der polnische Präsident Kaczyński ist aufgefordert, den politischen Willen der Regierung und des Parlaments zu respektieren und den Ratifizierungsprozess mit seiner Unterschrift endlich abzuschließen. In Deutschland schließlich ist auf einen positiven Abschluss des laufenden Verfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht noch vor der Sommerpause zu hoffen. 

 

Für die Europa Union Deutschland stehen Erweiterung und Vertiefung nach wie vor in einem untrennbaren Zusammenhang. In der gegenwärtigen schwierigen Phase und angesichts der großen Herausforderungen, vor denen unser Kontinent steht, erinnert die Europa-Union Deutschland nach der erfolgten Erweiterung der EU um zahlreiche Staaten in Mittel- und Osteuropa an die Notwendigkeit einer Festigung des Integrationsprozesses. Ohne weitere Vertiefung, wie sie im Vertrag von Lissabon vorgesehen ist, droht die EU von Innen her in ihrem Zusammenhalt geschwächt zu werden. Als Folge hiervon könnte sich die Erfüllung ihres vertraglich festgelegten Auftrags, für alle hinreichend vorbereiteten europäischen Staaten offen zu stehen und zur Wahrung ihrer eigenen Interessen Sicherheit und Stabilität ganz Europas zu fördern, als unkalkulierbares Risiko erweisen.

 

Wer den Vertrag von Lissabon in Frage stellt, versündigt sich an dem historisch einmaligen Friedenswerk, das zwei Generationen seit Kriegsende mit der Einigung Europas zustande gebracht haben. Der enge Zusammenhang zwischen Erweiterung und Vertiefung der Europäischen Union besteht fort, von der parallelen Förderung beider Politiken hängen ihr Erfolg sowie Sicherheit und Wohlstand unseres ganzen Kontinents ab. Gerade in der heutigen Zeit großer globaler Herausforderungen müssen sich die Regierungen der Mitgliedstaaten dieses Zusammenhangs in voller Verantwortung vor der Zukunft ihrer Völker einschließlich derjenigen bewusst bleiben, die sich seit Jahren unter erheblichen Opfern und voller Hoffnungen auf ihren Beitritt zur EU vorbereiten.

Erste Wahlprüfsteine der Europaparlaments-Kandidaten online

Die Europa-Union Deutschland hat einen Fragebogen entwickelt, mit dem die Positionen der Kandidaten und Kandidatinnen zu bestimmten europäischen Politikfeldern erfragt werden. Eine Übersicht über die Antworten auf unsere Wahlprüfsteine ist im Europawahlportal zu finden.

Die Europa-Union hat eine neue Hauptstadtgruppe: Gründung von Europa-Professionell

Berlin hat ein neues Politiknetzwerk. Seit heute vernetzt "Europa-Professionell - die Hauptstadtgruppe der Europa-Union" kompetent Interessenvertreter, Beamte, Politiker und Medienschaffende in europäischen Fragen.

 

Die Europa-Union Deutschland reagiert mit ihrer neuen Gruppe auf die zunehmende Bedeutung der Europapolitik für die Bundespolitik. Pünktlich zur Europawahl sucht die über 17.000 Mitglieder zählende überparteiliche Bürgerinitiative den Schulterschluss zwischen den EU-Akteuren und den pro-europäischen Bürgerinnen und Bürgern.

 

Pat Cox, ehemaliger Präsident des Europäischen Parlaments und amtierender Präsident des European Movement International begrüßte die neue Gruppe im dbb forum und betonte die „große Bedeutung einer proeuropäischen Initiative für die deutsche Hauptstadt.“  Rainer Wieland MdEP moderierte die Wahlen zum Vorstand. Erste Sprecher des neu gewählten neunköpfigen Vorstandes wurden Silke Kaul und Joachim Wuermeling, die sich gemeinsam die Stärkung des Europapolitik-Standortes Berlin zum Ziel gesetzt haben. Mehr als 70 Personen nahmen an der Gründungsveranstaltung teil.

9. Europäischer Abend: "Die verkannte Volksvertretung? Rolle und Bedeutung des Europäischen Parlaments"

Nach den jüngsten Umfragewerten droht in diesem Jahr die Beteiligung an der Europawahl auf ein Rekordtief zu sinken. Dies offenbart ein eklatantes Missverhältnis zwischen der tatsächlichen Bedeutung und Rolle des Europäischen Parlaments und seiner öffentlichen Wahrnehmung. Selbst das wachsende Bewusstsein der Menschen für die Relevanz europäischer Politik in der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise findet bisher nicht seinen Ausdruck in einer erhöhten Wahlbereitschaft. Was sind die Ursachen? Was muss sich ändern, damit die Europawahl keine Wahl „zweiter Klasse“ bleibt? 

 

Über diese Fragen diskutierten Peter Altmaier MdB, Präsident der Europa-Union Deutschland, Dr. Andreas Maurer, Stiftung Wissenschaft und Politik, Dr. Dieter Spöri, Präsident des Netzwerks der Europäischen Bewegung Deutschland, und Dr. Henry Werner von Burson Marsteller. Die Podiumsdiskussion wurde von Katja Weber (rbb) moderiert.

 

Rainer Wieland MdEP begrüßte die rund 300 Gäste und betonte angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise die schützende Kraft der Europäischen Union.

Pat Cox, von 2002 bis 2004 Präsident des Europäischen Parlaments und derzeitiger Präsident der Europäischen Bewegung International hielt einen Vortrag zum Thema: "Europe votes: What is at stake in the coming elections?". Er stellte fest, dass viele Staats- und Regierungschefs immer noch Wert auf nationalstaatliche Eitelkeiten legen und sich nicht nachdrücklich für Europa als Ganzes einsetzen würden.

Anschließend referierte Prof. Dr. Klaus Hänsch über "Das unvergleichliche Parlament - ein Beispiel transnationaler Demokratie in Europa". Der Europaparlamentarier warnte in seinem Vortrag vor rechtem und linkem Nationalismus. Er forderte die Bürger auf, an der Europawahl teilzunehmen, da eine niedrige Wahlbeteiligung die Kräfte nationalistischer Gruppierungen stärke. 

 

In seinem Schlusswort betonte der Parlamentarische Staatsekretär Peter Altmaier MdB noch einmal die Bedeutung des Europäischen Parlaments und die Wichtigkeit der Europäischen Union angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. Er rief alle Gäste dazu auf, am 7. Juni wählen zu gehen und mit Ihrer Stimme das Europäische Parlament zu stärken.

 

Der Europäische Abend wird gemeinsam von der Europa-Union Deutschland, dem dbb beamtenbund und tarifunion und der EU-Kommissionsvertretung veranstaltet. 

Friends of JEF e.V. – endlich nun auch ein eingetragener Verein

Am 7. Mai 2009 fand in der Bundesgeschäftsstelle der Europa-Union in Berlin die Gründungsveranstaltung des Vereins Friends of JEF e.V. statt. Diese Gründung erfolgte nach jahrelanger inoffizieller Existenz der Gruppe mit Mitgliedern aus ganz Europa.

Der in Deutschland eingetragene Verein soll europaweit mit Mitgliedern aus allen JEF Ländern zusammen arbeiten. Der Verein hat sich die bessere Vernetzung ehemaliger JEF Mitglieder und den Aufbau einer Mitgliederdatenbank zum Ziel gesetzt. Außerdem will er eine Basis für das heutige JEF Netzwerk in ganz Europa bilden.

Bei der Gründungsveranstaltung wurde das Netzwerk mit ehemaligen JEFern gegründet. Der neue Vorstand wird durch den Präsidenten Rainer B. Giesel (Berlin) geleitet. Des Weiteren gehören dem Vorstand als stellvertretende Vorsitzende Nathalie Lasnier (Paris) und Joan Marc Simon (Brüssel) an. Dries Callens (Brüssel) ist Schatzmeister und Jan Seifert (London) ist als Beisitzer in den Vorstand gewählt.

Mehr Informationen zu Friends of JEF e.V. gibt es unter www.friends-of-jef.net.

Europawahlprognose predict09.EU geht online

Würden die europäischen Wählerinnen und Wähler heute zu den Wahlurnen gebeten, würden sie die Kräfteverhältnisse im Europäischen Parlament weitgehend bestätigen. Das zeigt die am 7. April 2009 von Bernd Hüttemann, Generalsekretär der Europa-Union Deutschland, und Dr. Henry Werner, Manager Public Affairs bei Burson-Marsteller, präsentierte Europawahlprognose Predict09.eu.

 

Für Deutschland sieht die Prognose allerdings ein bemerkenswertes Ergebnis voraus: Demnach könnte sich die SPD um 7,2% auf 28,7% deutlich verbessern. Die CDU fiele um 8,8% auf 27,7%, und die CSU würde mit 6,8% (-1,2%) die Fünf-Prozent-Hürde deutlich meistern. Die FDP (+7,2% auf 13,3%) und Die Linke (+4,3% auf 10,4%) könnten zu den großen Gewinnern der Wahl werden, während Die Grünen (-2,2% auf 10,3%) voraussichtlich einen leichten Rückgang werden hinnehmen müssen.

 

Predict09.eu stellt ein neuartiges Prognoseverfahren dar. Damit wird es erstmals möglich sein, im Vorfeld von Europäischen Wahlen belastbare Prognosen abzugeben. Weitere Details finden Sie unter www.predict09.eu.

 

Informationen zu allen deutschen Kandidaten, die sich am 7. Juni zur Wahl für einen Sitz im Europäischen Parlament stellen, gibt es auf dem Europawahlportal der Europa-Union Deutschland unter www.wahlen-europa.de.

Arbeitstreffen der Landesverbände in Berlin

Nahezu 30 Teilnehmer zählte die Runde aus Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern sowie Vertretern der Landesverbände von Europa-Union und JEF, die zu einer Beratung in Berlin zusammen gekommen waren. Im Fokus standen Fragen der Mitgliederverwaltung und einer effizienteren Mitgliederbetreuung. So erfreulich wie die Resonanz auf die Einladung der Bundesgeschäftsstelle war auch die Stimmungslage: offen, konstruktiv und ergebnisorientiert.

Neue Ära transatlantischer Beziehungen

„Wie wollen ein starkes, handlungsfähiges Europa als Partner“, so Stanley Otto, stellvertretender Leiter der politischen Abteilung der US-Botschaft. Der US-Diplomat war gemeinsam mit Karsten D. Voigt, Koordinator für deutsch-amerikanische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt, Gast des Parlamentarischen Forums Europas Zukunft, das von der Parlamentariergruppe der Europa-Union Deutschland im Deutschen Bundestag und den Jungen Europäischen Föderalisten organisiert wird und diesmal der europäische Dimension der transatlantischen Beziehungen gewidmet war.

Neben den Brennpunkten klassischer Sicherheitspolitik wurde auch das Management der Finanzkrise aus beiden Perspektiven beleuchtet. Deutlich wurde, wie der Kurs der neuen US-Administration die transatlantische Zusammenarbeit auf eine neue, kooperative Grundlage stellen will. Gleichwohl wird dies auch mehr Forderungen an Europa mit sich bringen. Denn, so Otto: "Wir haben viel zu verlieren und viel zu gewinnen, deshalb müssen wir zusammenarbeiten." Amerika verfolge daher mit Interesse den Ratifikationsprozess zum Lissabon-Vertrag. Wäre er in Kraft, könnten die Europäer auch diplomatisch besser agieren.
 
Im Verlauf der Diskussion kristallisierte sich allerdings auch heraus, dass die Europäische Ebene (noch) wenig Relevanz bei vielen Themen besitzt. "Europa spielt in Fragen der Sicherheitspolitik nicht die entscheidende Rolle, aber eine Rolle - und das ist ein Fortschritt!" so Voigt auf die Frage der Gewichtung zwischen bilateralen Absprachen und der Rolle der EU in sicherheitspolitischen Fragen. Voigt erinnerte daran, dass die Gegner eines starken, geeinten Europas nunmehr weniger jenseits des Atlantiks zu finden seien, sondern eher in diversen europäischen Hauptstädten. Doch wer gute transatlantische Beziehungen wolle, muss auch ein starkes Europa wollen: Denn nur wer Gewicht hat, hat Einfluss bei der Lösung von Problemen.

Sondernewsletter der Europa-Union Brüssel zur Europawahl

Der Verband Brüssel der Europa-Union hat einen Sondernewsletter zur Europawahl herausgebracht.

 

Inhalt sind neben einem Interview mit dem Bundeswahlleiter vor allem praktische Hinweise auf die Möglichkeit zur Teilnahme an der Wahl, sofern man nicht in Deutschland lebt, dort aber wählen will. Außerdem informiert der Newsletter über verschiedene Initiativen und Kampagnen zur Europawahl.

Europa-Union Geilenkirchen zu Besuch in der Bundesgeschäftsstelle

Der Europa-Union Stadtverband Geilenkirchen hat heute der Bundesgeschäftsstelle in Berlin einen Besuch abgestattet. Gut zwei Dutzend Mitglieder des nordrhein-westfälischen Stadtverbandes informierten sich beim Generalsekretär der Europa-Union Deutschland Bernd Hüttemann und der Bundesgeschäftsführerin Birgit Kößling über die Arbeit des Bundesverbandes. Zusätzlich stellte der Vorsitzende des Landesverbandes Berlin, Gerd Wartenberg, den Anwesenden die Aktivitäten der Europa-Union in der Hauptstadt vor.

 

Der Vorsitzende des Stadtverbandes Geilenkirchen, Prof. Dr. Gerd Wassenberg, engagiert sich bereits seit Jahren für die Europa-Union. Heute zählt der Verband über 350 Mitglieder und ist damit der größte Kreisverband Nordrhein-Westfalens. Vor dem Besuch der Bundesgeschäftsstelle hat die Gruppe bereits am Europäischen Abend teilgenommen.

 

Für die Zukunft ist geplant, dass weiteren interessierten Mitgliedern aus Orts- und Kreisverbänden die Möglichkeit geboten wird, bei Berlin-Besuchen auch die Arbeit des Bundesverbandes und das Team der Bundesgeschäftsstelle persönlich kennenzulernen.

Europäischer Abend zum Thema Chancengleichheit

„Chancengleichheit – schneller ans Ziel mit Europa?“ war das Thema des 8. Europäischen Abends, der am 16. März im dbb forum in Berlin stattfand. Im Namen der Veranstalter - dbb deutscher beamtenbund und tarifunion, Europa-Union Deutschland und die Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin - begrüßte Peter Heesen, dbb Bundesvorsitzender, die etwa 200 Gäste.

 

Dr. Hermann Kues MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hielt die Auftaktrede, in der er das Prinzip der Chancengleichheit als soziale Grundlage Europas unterstrich und diese als wichtiges Leitmotiv der Bundesregierung herausstellte.

 

Der Generaldirektor für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit in der Europäischen Kommission, Nikolaus van der Pas, betonte hingegen in seiner Rede die Rolle der EU bei der europaweiten Durchsetzung von Chancengleichheit und der Zurückdrängung von Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts, des Alters, der Hautfarbe, der sexuellen Orientierung, der Religion oder Weltanschauung. „Mit Hilfe der EU kommen wir schneller ans Ziel“, so van der Pas. 2007 war beispielsweise das Europäische Jahr der Chancengleichheit, und vor kurzem gab es eine EU-Kampagne gegen die Lohn-Lücke zwischen Männern und Frauen.

 

Zu kontroversen Debatten führte das Thema des Abends in der anschließenden Podiumsdiskussion, die wieder von Andreas Ulrich vom RBB moderiert wurde. Alexandra Thein, FDP-Kandidatin für das Europäische Parlament, machte klar, dass sich ihre Partei gegen den aktuellen EU-Richtlinienentwurf stellt und vertrat die Sichtweise, dass Gesetze allein Diskriminierungen nicht verhindern können. Dieser Meinung schloss sich auch Peter Clever, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der BDA, an, der die persönliche Freiheit von Vermietern und Arbeitgebern durch das AGG (Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz) bedroht sieht.
Gegen diese Ansicht stellte sich Astrid Hollmann, dbb Bundesleitung, die in staatlichen Regulierungen sehr wohl eine Möglichkeit sieht, Gleichberechtigung zu fördern. „Verordnungen bewegen auch etwas in den Köpfen“, so Hollmann. Prof. Dr. Karin Weiss, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, vertrat ebenfalls die Ansicht, dass Gesetze auch einen Mentalitätswandel bewirken können.

 

Das Schlusswort hielt Marco Hardt, Pressesprecher und Mitglied des Präsidiums der Europa-Union Deutschland.

Mafiaankläger zu Gast bei der Europa-Union Deutschland

Die kalabresische Mafia profitiert von Rückzugsgebieten in Deutschland und vom Binnenmarkt. Zu dieser nüchternen wie erschreckenden Erkenntnis kam der Staatsanwalt und Chefermittler der kalabresischen Antimafiabehörden Nicola Gratteri. Gemeinsam mit Antonio Nicaso, Publizist und Historiker, Fulvio Librandi, Ethnologe an der Universität Kalabrien, Attilio Tucci, Jugenddezernet der Provinz Reggio Calabria und Laura Garavini, italienische Parlamentsabgeordnete, war der Staatsanwalt zu Gast bei der Europa-Union Deutschland in Berlin.

 

Unter starken Sicherheitsvorkehrungen des Landeskriminalamtes berichtete Gratteri vor einem ausgewählten Publikum von seiner Arbeit gegen die Mafia 'Ndrangheta und stellte das gemeinsam mit Nicola Nicaso verfasste Buch über die kalabresische Mafia "Fratelli di sangue" (Blutsbrüder) vor. Nach Vorbild von Gedenkstätten in Berlin soll eine Gedenkstätte in Reggio Calabria an die Opfer der derzeit stärksten Mafiaorganisation erinnern und helfen, gesellschaftliche Rückzugsgebiete auszutrocknen.

 

In Deutschland wurde die 'Ndrangheta durch die Attentate in einer Pizzeria in Duisburg bekannt. "Dies ist allerdings ein Fehler der 'Ndrangheta gewesen", so Gratteri. Normalerweise agiere die Mafia in Deutschland vollkommen unbehelligt im Stillen. Ihr käme zugute, dass Geldwäsche in Deutschland nicht geahndet werde, solange die kriminelle Herkunft des Geldes nicht geklärt sei. Die Mafia könne dabei den EU-Binnenmarkt hervorragend nutzen, ohne dass die polizeiliche Zusammenarbeit im Bereich der Mafiabekämpfung wirklich nachhaltig verbessert wurde.

Europa-Union Mitglieder Kaufmann und Brie von Die Linke abgestraft

Die Linken-Mitglieder der Europa-Union-Parlamentariergruppe im Europäischen Parlament Sylvia-Yvonne Kaufmann und André Brie werden dem neuen Parlament nicht mehr angehören. Der Parteitag der Linken hat heute in Essen in mehreren Kampfkandidaturen beide Abgeordnete nicht mehr aufgestellt. Der Partei, die sich dezidiert gegen den Vertrag von Lissabon richtet, gingen anderslautende Stellungnahmen insbesondere der Berlinerin Kaufmann wohl zu weit. Der Parteitag strafte die pro-Lissabon-Abgeordneten ab. Opens internal link in current windowParlamentariergruppe Europäisches Parlament. Alle Kandidaten bei Opens external link in new windowwww.wahlen-europa.de

Podiumsdiskussion über die digitale Revolution und die Zukunft des Internets

Bedroht das Internet die Kreativwirtschaft? Oder bietet das World Wide Web nicht vielmehr eine große Chance für Medienschaffende? Über diese Kernfragen zur "digitalen Revolution" diskutierten Anfang Februar namhafte Experten aus der Medienbranche im Europäisches Haus in Berlin.

 

160 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Verbänden verfolgten das Gespräch zwischen Prof. Dr. Joe Groebel, Direktor des Deutschen Digital Institute, Auke Haagsma, Direktor der Initiative ICOMP, Patrick Jacobshagen, Anwalt und Autor mit Schwerpunkt Filmrecht, Christoph Keese, Konzergeschäftsführer des Axel Springer Verlags und Dr. Verena Sich, Justiziarin beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Moderiert wurde die Diskussion von Lord Alan Watson, Vorsitzender von ICOMP. Das Grußwort sprach Franz Josef Klein, Vorsitzender des Bundesausschusses der Europa-Union Deutschland.

 

Im Vordergrund der Diskussion standen Fragen zu Urheberrecht und Datenschutz auf europäischer Ebene, Online-Journalismus und neuen Geschäftsmodellen im digitalen Raum. Weitere Informationen und eine Zusammenfassung finden Sie in unserem Bericht.

 

Die Veranstaltung wurde gemeinsam von ICOMP (Initiative for a Competitive Online Marketplace) und der Europa-Union Deutschland organisiert.

Europawahlportal gestartet

Die Europa-Union Deutschland und die Jungen Europäischen Föderalisten haben gemeinsam ein Online-Europawahlportal ins Leben gerufen. Unter www.wahlen-europa.de finden Sie ab sofort eine Liste mit allen deutschen Kandidaten für die Wahlen zum Europäischen Parlament sowie die Europawahlprogramme der Parteien und Informationen zu aktuellen Wahlkampagnen. Mithilfe des Webportals soll die Öffentlichkeit möglichst umfangreich über die zur Wahl stehenden Politikerinnen und Politiker und die europapolitischen Grundsatzprogramme der Parteien informiert werden. Angelehnt an Wikipedia lebt das Portal vom Mitmachen und von Beiträgen der Bürgerinnen und Bürger. Jeder hat die Möglichkeit, die Seiten zu überarbeiten und eigene Beiträge einzustellen. Möglichst viele Menschen sollen auf diese Weise Schritt für Schritt das Webportal vervollständigen und aktuell halten.

 

Forderungen der Europa-Union an die Tschechische Ratspräsidentschaft

Als Mitglied des Netzwerks Europäische Bewegung Deutschland hat die Europa-Union an der aktuellen Halbjahresumfrage des Netzwerks teilgenommen und noch einmal ihre Forderungen an die Tschechische Ratspräsidentschaft verdeutlicht.

 

Von zentralem Interesse für die Europa-Union ist das Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon. Der Ratifikationsprozess muss fortgesetzt werden, ein zweites Referendum in Irland ist anzustreben. In diesem Zusammenhang  befürwortet die Europa-Union die Einführung europaweiter Referenden.

 

Bezogen auf die Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 2009 sollten die Vorteile der EU im Allgemeinen und des Lissabon-Vertrages im Besonderen im Rahmen einer europaweiten Informations- und Diskussionskampagne besser  vermittelt werden. Insbesondere Erstwähler und junge Menschen sollten im Vorfeld der Europawahlen gezielt angesprochen werden.

 

Im Bereich der Außenpolitik ist der Aufbau des im Lissabon-Vertrag vorgesehenen Auswärtigen Dienstes und die Einsetzung eines starken europäischen Außenministers anzustreben. Die EU muss Verantwortung für eine europäische Zukunft der Staaten des westlichen Balkans übernehmen.

 

In der Wirtschafts- und Finanzpolitik fordert die Europa-Union die Entwicklung EU-weiter Finanzmindeststandards, die zu mehr Transparenz auf den Kapitalmärkten, einer besseren Überprüfung von risikoreichen Finanzinstrumenten und einer Beteiligung der verantwortlichen Manager nicht nur an den Gewinnen sondern auch an den Verlusten führt.

 

Hinsichtlich Medien- und Kommunikation fordert die Europa-Union die Schaffung eines einheitlichen Europäischen Kommunikationsraums, der im Bereich des Mobilfunks eine einheitliche europäische Tarifgestaltung und den kostenfreien Empfang von Anrufen und Daten aus dem europäischen Ausland vorsieht. Darüber hinaus sollte ein europäischer Rundfunk- und Fernsehsender etabliert wird.

 

Im Bereich der Bildungspolitik sollte die EU die Mitgliedsstaaten auffordern, verstärkt in schulischen und außerschulischen Fremdsprachenunterricht zu investieren, so dass den Bürgern der Erwerb von mindestens zwei modernen Fremdsprachen möglich gemacht wird. Schon im Kindergarten sollte ein erster Kontakt mit einer Fremdsprache stattfinden.

 

Hier finden Sie weitere Beschlüsse der Europa-Union Deutschland, welche die Delegiertenversammlung auf dem 54. Kongress in Saarbrücken im November 2008 getroffen hat.