Jean-Claude Juncker, Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP), besuchte die Landesversammlung am Freitagabend. Der ehemalige luxemburgische Ministerpräsident erinnerte angesichts der Ukrainekrise an die Friedensmission Europas. Samstagvormittag sprach Martin Schulz, Spitzenkandidat der Sozialdemokraten (SPE) zu den 200 Delegierten und Gästen der Europa-Union Bayern. Auch Schulz warf einen Blick auf die sicherheitspolitische Herausforderung des Verhältnisses der EU zu Russland und unternahm einen Streifzug durch das „kurze 20. Jahrhundert“. Juncker und Schulz konnten beide überzeugen, erhielten stehende Ovationen.
Der Landesvorsitzende der Europa-Union Bayern, der Europaabgeordnete Markus Ferber, plädierte mit Blick auf Russland und die Ukraine für eine stärkere gemeinsame europäische Außenpolitik. Die Europäer müssten zusammenhalten, dürften nicht zum Spielball fremder Kräfte werden. Der langjährige EU-Abgeordnete sprach sich für eine stärkere gemeinsame europäische Außenpolitik aus. Mit Blick auf die bevorstehende Europawahl sagte Ferber: "Wenn die Bürgerinnen und Bürger zu Hause bleiben, werden wir am Ende auch kein bürgernäheres Europa bekommen." Das Europäische Parlament sei nicht das Problem, sondern Teil der Lösung. "Das wollen wir den Menschen in den nächsten 50 Tagen vermitteln." Und weiter: "Wir brauchen ein stabiles Parlament, das für sich in Anspruch nehmen kann, Sprachrohr der Bürgerinnen und Bürger zu sein."
Weitere Redner und Ehrengäste waren unter anderen Münchens bisheriger Oberbürgermeister Christian Ude und der amerikanische Generalkonsul der US-Gesandtschaft in München.
Der bayerische Landesverband wird Gastgeber des 60. Bundeskongresses der Europa-Union Deutschland sein, der vom 25. bis 26. April 2015 in Memmingen stattfindet.