Deutsch-polnische Konferenz zur Rolle der Zivilgesellschaft in der Europapolitik

Eine Woche vor der Europawahl setzten Europaengagierte aus Deutschland und Polen unter dem Motto „Demokratie in Europa stärken“ ein deutliches Zeichen gegen Populismus und Rechtsextremismus in beiden Ländern und riefen zur Beteiligung an den Europawahlen auf. Mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der Eröffnungsveranstaltung im Marschallamt der Woiwodschaft Großpolen in Posen/Poznan teil. Dr. Marek Prawda, Vertreter der EU-Kommission in Polen, unterstrich in seinem Eröffnungsvortrag die wichtige Rolle der Zivilgesellschaft bei der Ausgestaltung der europäischen Politik.

Teilnehmende der Deutsch-Polnischen Konferenz in Poznan. Foto: Marta Madry

In der nachfolgenden Gesprächsrunde wurden die Möglichkeiten und auch die praktischen Probleme der Bürgerbeteiligung von Julia Waligóra vom Jugendrat Posen, Justyna Ochedzan, Verband der Nichtregierungsorganisationen, dem Partnerschaftsbeauftragter des Landes Brandenburg Darius Müller (Begegnungsstätte Schloss Trebnitz) sowie von Markus Mildenberger vom Auswärtigen Amt eingehend thematisiert.

Das nachfolgende Seminar fand in den Räumlichkeiten der Adam-Mickiewicz-Universität Posen statt. In Arbeitsgruppen wurden die Themen Europäische Werte, Rolle der Zivilgesellschaft, praktische Erfahrungen der Zusammenarbeit sowie Mobilisierung von Jugendlichen aus Sicht der beiden Länder behandelt. Einblicke in die mediale Herangehensweise zum Thema „Europa und das Europäische Parlament in den Medien in Deutschland und Polen“ eröffnete das Gespräch mit Joanna Stolanek sowie Dietrich Schröder von der Märkischen Oderzeitung. Gerade in den Grenzräumen sei man an Geschehnissen mit Bezug zum Nachbarland sehr stark interessiert. Ein besonderes Erlebnis war Konzert mit Künstlerinnen und Künstlern der Musikakademie Posen im Dzialynskich-Palast am sehenswerten Marktplatz/Rynek von Posen.

Bei der abschließenden Seminarauswertung wurde das große Interesse an der Fortsetzung des deutsch-polnischen Dialogs unterstrichen. Die Organisatoren der Konferenz Magdalena Antoniewicz für die Begegnungsstätte Schloss Trebnitz, Wolfgang Balint für die Europa-Union Brandenburg und Otto Schmuck für die Europa-Union Deutschland e. V. und die Union Europäischer Föderalisten erklärten ihre Bereitschaft, sich auch künftig in diesem Bereich zu engagieren. Wichtig bei Vorbereitung und Durchführung künftiger Veranstaltungen sei vor allem auch die verantwortliche Einbeziehung der Jungen Europäischen Föderalisten sowie der deutsch-polnischen Gesellschaften.

Mit dieser Initiative setzte die Europa-Union Deutschland e.V. einen Beschluss ihres Bundeskongresses von 2017 um, die Kontakte zu den östlichen Nachbarn zu vertiefen. Die Konferenz in Posen wurde vom Auswärtigen Amt und dem Europaministerium des Landes Brandenburg sowie von zahlreichen Partnern aus beiden Ländern unterstützt. Zum Erfolg der Veranstaltung trugen die langjährigen und intensiven Beziehungen der Woiwodschaft Großpolen mit dem Land Brandenburg, das in Posen ein Büro unterhält, bei.

Text: Otto Schmuck, Vizepräsident der Union Europäischer Föderalisten