Ein Tag Europa-Parlamentarier - 6. Simulation Europäisches Parlament (SimEP) Sachsen wird zum großen Erfolg im Wahljahr

Gesetze statt Schulbank und Politik statt Mathe: am 25. März 2024 fand die bereits 6. Simulation Europäisches Parlament (SimEP) Sachsen statt. In diesem Jahr mit einer Premiere – zum ersten Mal konnten die Schülerinnen und Schüler im Sächsischen Landtag platznehmen und über einen fiktiven Berichtsentwurf zur europäischen Umwelt- und Klimapolitik diskutieren. Der Andrang war groß: über 300 Schülerinnen und Schüler hatten sich angemeldet, mitmachen konnten aber leider nur knapp 100 von ihnen.

Nach dem Empfang der Schüler:innen durch den sächsischen Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler und der sächsischen Europaministerin Katja Meier, schlüpften die Schülerinnen und Schüler in die Rolle der Abgeordneten.  

Die Schüler:innen waren bereits im Vorfeld der SimEP vergleichbar der Sitzverteilung im Europäischen Parlament in Fraktionen und Länder eingeteilt worden und konnten sich zunächst in ihre Fraktion (EVP, S&D, Renew Europe, Grüne/EFA, EKR) zurückziehen. Dort wurde über den fiktiven Berichtsentwurf der Europäischen Kommission (KOM) diskutiert und dann wurden Änderungsanträge ausgearbeitet. Nach dem Mittagessen hatten die jungen Abgeordneten in den Ausschusssitzungen die Möglichkeit, sich die Änderungsanträge der anderen Fraktionen anzuhören und in einer anschließenden zweiten Fraktionssitzung mit ihrer Fraktion neu zu beraten. Auch die informellen Verhandlungen, die vor den Fraktionsräumen stattfanden, sorgten wie immer für Begeisterung bei den Schüler:innen und zeigten, wie sehr sie in ihre Rolle hineingewachsen waren. Hier wurden gemeinsame Kompromissformulierungen in Änderungsanträge ausgearbeitet, die im Plenum für ein besseres Abstimmungsverhältnis sorgten. Neben flammenden Reden für oder gegen eine strengere Klimapolitik und einer kurzen hitzigen Debatte über gestiegene Dönerpreise wurden viele Änderungsanträge nur mit knapper Mehrheit angenommen.

Emely Marie Schäfer, Landesvorsitzende JEF Sachsen: „Die SimEP ist eine Herzensangelegenheit für die JEF Sachsen. Wir wollen mit dem Format zeigen, dass sich politische Entscheidungsprozesse, so komplex sie auch sind, in einer Simulation am besten verstehen lassen. Wir sind selbst immer wieder vom Einsatz der Schüler:innen begeistert. Wir hoffen auch im nächsten Jahr die SimEP an so einem tollen Ort, wie dem Sächsischen Landtag, veranstalten können. Politische Bildung lässt sich eben am besten direkt vor Ort erleben und erlernen.“

Aber auch für die Lehrkräfte war die SimEP Sachsen anregend: sie konnten ihren Schüler:innen im Plenum beim Debattieren zusehen und hatten zudem die Möglichkeit an einem Workshop teilzunehmen, um sich zu Europa im Unterricht auszutauschen. Katharina Wolf, Landesvorsitzende der Europa Union Sachsen dazu: „Die Gestaltung eines Lehrerworkshops als Begleitformat zur SimEP halte ich für sehr wichtig. So können die Lehrkräfte Input in den Unterricht mitnehmen, während sich die Schülerinnen und Schüler frei in ihrer neuen Rolle als Abgeordnete entfalten können. Es ist ein großer Erfolg, dass sich die Anmeldungen in diesem Jahr verdreifacht haben. Die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre ist völlig richtig. Sie Schülerinnen und Schüler zeigten sich ihrer Verantwortung deutlich bewusst. Die SimEP ist inzwischen ein wichtiger Baustein der politischen Bildung in Sachsen.“

Begleitet wurde der Tag selbst außerdem von einer Pressegruppe, die von Katja Ciesluk, Stabstelle Presse des Sächsischen Landtags, gecoacht wurde. Die geschriebenen Artikel sollen in den jeweiligen Schülerzeitungen veröffentlicht werden. Die Plenardebatte wurde zudem vom ZDF begleitet, welches mit den jungen Abgeordneten Interviews führte. Diese sollen demnächst in einer Sendung über Wahlen ab 16 ausgestrahlt werden.

Die JEF freut sich darauf, auch im nächsten Jahr wieder eine SimEP zu veranstalten!

Die SimEP Sachsen ist ein Projekt der Jungen Europäischen Föderalist:innen (JEF) Sachsen e.V.. Das Planspiel ist in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Europa-Union Sachsen e.V., dem EUROPE DIRECT Dresden und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (SLpB), sowie dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) entstanden.

Sabrina Röttger, Maria-Teresa Rölke, Sonja Ewerdt-Schlaak

Foto: Anja Schneider