Deutschland brauche viele Zuwanderer, wenn es seinen Wohlstand bewahren wolle. „Angesichts der dramatischen Alterung unserer Gesellschaft, die mit dem nicht mehr fernen Renteneintritt der Babyboomer massiv durchschlagen wird, sollten wir uns in Deutschland anstrengen, ein attraktives Zuwandererland zu werden.“ Die Debatte um die Einwanderung in die Sozialsysteme weise in die entgegengesetzte Richtung. „Es gibt soziale Brennpunkte in vielen deutschen Großstädten, viele Kommunen sehen sich seit langem vor das Problem illegaler Armutszuwanderung gestellt. Das geschieht aber über Touristenvisa und hat nichts mit der Freizügigkeit zu tun. Die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für bulgarische und rumänische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aber fördert die Zuwanderung von Fachkräften. Und wir brauchen dringend Zuwanderer, nicht nur Ingenieure, sondern auch Pflegekräfte und andere Sozialdienstleister. Zuwanderung stärkt unser Sozialsystem, sichert unseren Wohlstand.“
Sozialmissbrauch gebe es, so Moos, und müsse bekämpft werden. Das könne aber in Übereinstimmung mit dem EU-Recht geschehen. Der Sozialmissbrauch, der durch Steuerhinterziehung oder Lohn- und Sozialdumping entstehe, richte zudem viel größeren Schaden an, werde aber häufig genug bagatellisiert. „Ganz zu schweigen von den Folgen, die Finanzgeschäfte am Rande der Legalität für unsere Gesellschaft, für Deutschland und für Europa haben.“