Klare Kante gegen Extremisten - Ein persönlicher Einwurf von Generalsekretär Christian Moos

Die Organisatoren der Pegida-Demonstrationen sehen sich bestätigt. Sind es nicht Muslime, die in der Redaktion des französischen Satireblatts Charlie Hebdo ein Massaker angerichtet haben? Fakt ist, die meisten Toten und Verletzten, die der weltweite Krieg der Islamisten gegen die Zivilisation bisher gekostet hat, waren muslimischen Glaubens. Der französische Polizist, der vor dem Redaktionsgebäude von Charlie Hebdo bestialisch ermordet wurde, war Moslem.

© JEF Deutschland / Christian Moos

Die Alternative für Deutschland, die inzwischen ihr wahres, fremdenfeindliches Gesicht zeigt, überlegt mit Pegida zusammenzuarbeiten. Auch sie versucht, aus der Bluttat des 7. Januar politisches Kapital zu schlagen. Da sich der Euro als Angstthema nicht mehr eignet, kommt die angebliche Islamisierung des Abendlandes gerade recht. Kriegsflüchtlinge und Asylsuchende, die schwächsten und hilfsbedürftigsten Teile der Gesellschaft, werden als Sündenböcke ausgemacht.

Die Europa-Union trauert um die getöteten Karikaturisten, Redakteure, Polizisten und weiteren Opfer dieser Wahnsinnstat. Gewiss stellen die Rückkehrer aus Syrien und Irak die europäischen Sicherheitsbehörden vor größte Herausforderungen. Die Bedrohungslage ist reell. Sie betrifft aber auch die in Deutschland und Europa lebenden Muslime. Dass deren deutsche Verbände sich nun eindeutig von den Extremisten distanzieren, ist ein wichtiger Schritt.

Es ist die Freiheit, die in Europa in Gefahr ist. Populisten, Demagogen, Extremisten erhalten vielerorts Zulauf. Die europäische Idee kann nicht losgelöst von der Freiheit gedacht werden. Für uns überzeugte Europäerinnen und Europäer kann es angesichts der Bedrohung durch islamistischen Terror und rechtsextreme Bewegungen, deren terroristisches Potential der Nationalsozialistische Untergrund offenbart hat, nur eine Antwort geben: Klare Kante gegen Extremisten gleich welcher Couleur.

Keine Toleranz für Intoleranz, egal von welcher Seite sie kommt, von wirren Glaubenskriegern, Dschihadisten und Hasspredigern, die ebenso des Teufels sind wie Rechts- oder Linksterroristen. Klare Kante auch gegen deutschtümelnde Grauzonenwanderer, die rechtsradikale Gedanken salonfähig zu machen suchen. Die Anhänger von AfD und Pegida sind gewiss nicht alle Rechtsextremisten, aber es finden sich nicht wenige davon in ihren Reihen.

Die Europa-Union ist eine überparteiliche politische Vereinigung. Für Menschen, die mit der AfD oder Pegida sympathisieren, steht sie aber nicht offen. All das, wofür wir europäische Föderalisten uns einsetzen, steht der völkischen Umdeutung des einstigen Freiheitsrufs „Wir sind das Volk“ diametral entgegen.

Es gibt aber Gegenwehr. Karikaturisten, die sich nicht von religiösen Fanatikern einschüchtern lassen. Die französischen Demokraten, die parteiübergreifend – und in Ausgrenzung des Front National - gegen den Terror und für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit aufstehen. Mutige Gegendemonstranten, die der Welt zeigen, dass Deutschland kein fremdenfeindliches Land ist.

Der Domprobst von Köln hat das Licht der gotischen Kathedrale gelöscht, als der örtliche Pegida-Ableger an ihr vorbeizog. Das war das richtige Signal. Mit solchen Leuten spricht man nicht, und man muss ihnen auch nicht zuhören, wie manche zu meinen scheinen. Es sind keine Kinder, sondern erwachsene Menschen, die für ihr Handeln verantwortlich sind.

Ein persönlicher Einwurf von Generalsekretär Christian Moos