Zunächst fand am Vormittag auf Einladung von Marion Walsmann, Europaministerin Thüringens und Chefin der Thüringer Staatskanzlei (TSK), sowie Gabi Kalb, Vorsitzende der Europa-Union Thüringen, ein europapolitisches Arbeitsfrühstück im Europäischen Informationszentrum (EIZ) statt. Gut 40 Bürgermeister und politische Multiplikatoren waren erschienen, um sich gemeinsam mit Rainer Wieland zu europäischen Themen und regionalen Besonderheiten auszutauschen. Diskutiert wurden u.a. die Privatisierung von Wasser, die Notwendigkeit der verschiedenen Amtssprachen oder die Vor- und Nachteile des Bürokratieabbaus – auch im Verhältnis zu anderen Mitgliedstaaten. Rainer Wieland warnte dabei vor Oberflächlichkeit bei der Bewertung von Sachverhalten. Er warb zugleich für gegenseitiges Verständnis der verschiedenen Interessen innerhalb Europas. Unter Hinweis auf die Vergangenheit hoben einzelne Redner die Chancen eines geeinten und friedlichen Europas gerade für Thüringen hervor.
Mittags stand das Gespräch mit Jugendlichen auf dem Programm. Trotz Abiturzeugnisübergabe ließen es sich die Schüler und Lehrer des Erfurter Gutenberg-Gymnasiums nicht nehmen, mit Rainer Wieland über die Chancen und Risiken des Internets oder die Aufgaben eines Abgeordneten im Europäischen Parlament zu diskutieren. Dabei wurde deutlich, dass auch Abgeordnete ganz „normale Menschen“ sind.
Der Nachmittag stand im Zeichen der Wirtschaft: Während eines Baustellenbesuchs von KN Logistik, einem Stuttgarter Unternehmen, das in Erfurt mit dem Neubau eines großen Logistikzentrums mehr als 1000 Arbeitsplätze schafft, sprach Rainer Wieland u.a. mit Vertretern von IHK, HWK, Wirtschaftsrat, MIT, Europäischer Bewegung und EEN. Der Geschäftsführer von KN Logistik, Herr Ratajczak, erläuterte den Gästen seine Vision vom Logistikzentrum der Zukunft und der Bedeutung einer länderübergreifenden intelligenten Vernetzung von Arbeits- und Wirtschaftsprozessen. Europaministerin Marion Walsmann machte darauf aufmerksam, dass dieses v.a. einen funktionierenden Binnenmarkt voraussetze. Thüringen würde damit zur schnellen Mitte Deutschlands. Rainer Wieland machte deutlich, dass die teilweise Verlagerung des Unternehmensstandorts auch Erfurt dazu beitragen könne, nicht nur Distanzen innerhalb Deutschlands sondern auch zwischen Brüssel und Erfurt zu verkleinern.
Im Anschluss daran konnten die Mitglieder der Europa-Union Thüringen Rainer Wieland persönlich begegnen. Auch Justizminister Dr. Holger Poppenhäger war vor Ort und lobte u.a. die positive Entwicklung Erfurts in den vergangenen Jahren. In lockerer Atmosphäre sprach man im Erfurter Gildehaus über verschiedene Themen, die die Menschen vor Ort bewegen.
Auf Einladung der CDU Erfurt stand Rainer Wieland am Abend als Podiumsgast Rede und Antwort. Bei der „Langen Nacht der Politik“ wurde u.a. über den Generationenwechsel diskutiert und über die Frage, ob den Bürgern Europa über den Kopf wachse. Die Vielschichtigkeit Europas bringe insbesondere für die Jugend aber auch für die Demokratie neue Herausforderungen, die es anzugehen gilt, so Rainer Wieland.
Die Europa-Union Thüringen dankt Herrn Wieland für seinen Besuch!
