Sind Kamala Harris und Tim Walz das „Dream-Team“ aus europäischer Sicht?

Mal ganz abgesehen davon, dass aus heutiger Sicht beileibe nicht ausgemacht ist, wie Amerika tatsächlich im November 2024 abstimmen wird: Europa wird sich nach der Wahl in jedem Fall neu justieren müssen.

Europa muß sich auf Folgendes einstellen: 

1) Auch mit Harris/Walz wird die amerikanische Administration im Hinblick auf die Verteilung der Verteidigungslasten nicht lockerlassen und einen deutlichen und dauerhaften Anstieg der Verteidigungskosten der Europäer einfordern.

Während baltische Staaten und viele osteuropäische Mitglieder der NATO dies bereits heute stetig umsetzen, wird diese Debatte in Deutschland noch intensiv geführt werden müssen!

"Suaviter in modo, fortiter in re“ ("Hart in der Sache, mild in der Form") wird der transatlantische Diskurs jedoch geführt werden können!

2) Da wie ihre Vorgänger auch Harris/Walz in erster Linie dem amerikanischen Volk gegenüber verpflichtet sind, wird auch eine „America-First-Economy-Policy“ zukünftig prägend sein. Die wirtschaftspolitischen Entscheidungen unter Biden, sowohl gegenüber China als auch Europa, werden unter diesem Aspekt fortgesetzt werden. Allerdings auch hier wahrscheinlich weniger polternd.

Europäische Firmen zieht es nicht nur wegen geringerer Energiekosten in die USA!

3) Dieser Maxime werden auch klimapolitische Ziele und die Förderung von „Big Tech“ folgen. Auf die Konsequenzen daraus wird sich Europa einstellen müssen.

Dabei wird es auch darauf ankommen, eine eigene politische Agenda glaubhaft und geschlossen zu vertreten. Das geht jedoch nur gemeinsam!

4) Den Blick nach Asien, insbesondere China, werden auch Harris/Walz intensiv richten. Spielt doch im Pazifik, „dem Meer der Zukunft“, zunehmend die Musik! Die Teilnahme Deutschlands an einem indo-pazifischen Manöver war ein Ausrufezeichen!

Was bedeutet das nun alles für Europa, die EU, für Deutschland?

Die „Kleinstaaterei“ mit ihren nach wie vor nationalistisch-egozentrischen Ausprägungen muss zu Gunsten einer supranationalen Zusammenarbeit auf allen grenzüberschreitenden Politikbereichen deutlich gestärkt werden!

Das Europäische Parlament muss seine demokratische Legitimation noch umfänglicher wahrnehmen und die noch vorhandenen Einschränkungen durch das Mehrheitsprinzip im Europäischen Rat müssen weiter abgebaut werden! 

 

Auch wir in Deutschland werden lernen müssen, dass unsere wirtschafts-, finanz-und sozialpolitischen Vorstellungen nicht das alleinige Maß aller Dinge sein können. Wir werden fesselnde Starrheiten zu Gunsten einer gestärkten Gemeinschaft überwinden müssen.

Europa ist ein „Mannschaftsspiel“: wir gewinnen gemeinsam oder scheitern einzeln!

Der Regionalverband Hannover der Europaunion tritt für ein Europa ein, das mit dem neuen (?) "Dream-Team" in Amerika auf Augenhöhe in partnerschaftlichem Wettbewerb agieren kann.

Machen Sie mit!