Unter der Leitung von EUD-Präsidiumsmitglied Wolfgang Zapfe erarbeitete die AG Europa-Pädagogik Vorschläge, wie man den Austausch von best practices erleichtern, die Multiplikatoren-Ausbildung fördern und verfügbare Informationen und Weiterbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer besser publik machen könnte. Es wurde außerdem darüber gesprochen, wie sich die Europa-Union z.B. auf Fachmessen stärker präsentieren könnte. Thema der AG-Sitzung war natürlich auch der Europäische Wettbewerb, den die EUD bereits seit Jahrzehnten tatkräftig unterstützt.
In der AG Bürgerrechte ging es insbesondere um das Wahlrecht für EU-Bürger. Die Teilnehmer sprachen sich dafür aus, Unionsbürgern nach längerem Aufenthalt in Deutschland das Recht zu gewähren, die Zusammensetzung der Landtage mitzubestimmen. Bislang ist es unseren europäischen Mitbürgern nur gestattet, auf kommunaler und europäischer Ebene zu wählen, nicht aber auf Landes- oder Bundesebene. In diesem Zusammenhang wurde auch ein alter Beschluss des Bundeskongresses aufgegriffen, in dem die Europa-Union das kommunale Wahlrecht für Drittstaatsangehörige fordert. Die AG-Leiter und Präsidiumsmitglieder Ernst Johansson und Ulla Kalbfleisch-Kottsieper kündigten einen Beschlussvorschlag an den Bundeskongress zum Landeswahlrecht für EU-Bürger an. Mit Unterstützung der Jungen Europäischen Föderalisten soll der Entwurf eines möglichen Bundesratsantrags erarbeitet werden, in dem es um die voraussichtlich erforderlichen Änderungen des Grundgesetzes geht.
In einem weiteren Workshop standen Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederservice im Vordergrund. Nach einer Vorstellung der Medienstrategie des Bundesverbandes diskutierten die Teilnehmer über den Einsatz von sozialen Medien in der Öffentlichkeitsarbeit und Verbesserungsvorschläge für die Webseite und die Mitgliederzeitschrift Europa aktiv. So wurde angeregt, Beiträge von anderen UEF-Mitgliedsverbänden aufzunehmen. Denkbar sei auch, Europa aktiv als Debattenmagazin fortzuentwickeln, EUD-konkret Beilagen dort zu veröffentlichen und in der Online-Ausgabe mehr Hintergrundinformationen anzubieten. Auf der Webseite könnten mehr Interaktionsmöglichkeiten eingerichtet werden, beispielsweise in Form eines Mitgliederforums. Grundsätzlich sollte der öffentlichkeitswirksame Auftritt der Europa-Union gestärkt werden, beispielsweise durch professionellere Stände und Werbemittel.
In einer Abschlussrunde wurde ein Film zum bedingungslosen Grundeinkommen gezeigt und kurz diskutiert, ob dieses Thema von der Europa-Union aufgegriffen werden sollte.
EUD-Generalssekretär Christian Moos und Bundesgeschäftsführerin Birgit Kößling zeigten sich sehr erfreut über die positive Resonanz und die engagierten Diskussionen auf der ersten Sommer-Akademie, die der Bundesverband gemeinsam mit dem Bremer Landesverband durchgeführt hat. Das erfolgreiche Format soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.