Zwischenzeitlich machte Gießen seinem Namen alle Ehre. Doch pünktlich zu Beginn der EUD Sommer-Akademie endete der morgendliche Regenschauer und die Teilnehmer erreichten trockenen Fußes das Gießener Rathaus. Am letzten Juniwochenende folgten rund 50 Mitglieder von EUD und JEF der Einladung zur 2. Europa-Union Akademie in die hessische Universitätsstadt. Dort informierten sie sich über Vereins- und Finanzmanagement, Unionsbürgerrechte, Europa-Pädagogik und Öffentlichkeitsarbeit.
Ehrenamt schütze nicht vor Management, redete EUD Bundesgeschäftsführerin Birgit Kößling den Teilnehmern des Workshops zu Vereins- und Finanzmanagement ins Gewissen. Praktische Tipps für die Verbandarbeit gaben neben der Bundesgeschäftsführerin auch Marc Prömper von der Deutschen Bank, der über die SEPA-Umstellung referierte, sowie Ute Bollmeyer, die in ihrem Vortrag auf ordnungsgemäße Buchführung und Wissenswertes zu Steuern bei Vereinen einging. Anschließend erläuterte Marco Schwarz aus der EUD Bundesgeschäftsstelle die wichtigsten Funktionen des gemeinsamen Mitgliederverwaltungssystems. Trotz der kühlen Temperaturen im Tagungssaal rauchten am Ende die Köpfe.
Protokoll des Workshops zu Vereins- und Finanzmanagement
In der AG Bürgerrechte stellten die EUD Präsidiumsmitglieder Ernst Johansson und Ulla Kalbfleisch-Kottsieper die Initiative der Europa-Union zur Ausweitung der Wahlrechte für Unionsbürger in Deutschland vor. Es sollen Musterbriefe an Abgeordnete vorbereitet und z.B. in der Mitgliederzeitung Europa aktiv veröffentlicht werden. Außerdem wurde angeregt, dass das Präsidium der Europa-Union u.a. die Ministerpräsidenten der Länder auf das Anliegen hinweist. Weiterhin wurden Maßnahmen bezüglich der Europawahlen 2014 besprochen. Wie bereits 2009 sollen auch im Vorfeld der Wahlen im nächsten Jahr Wahlprüfsteine an die Kandidaten verschickt werden. Johansson stellte eine neue Europäische Bürgerinitiative zum Schutz von Minderheiten in Europa vor, die kürzlich von der Federal Union of European Nationalities (FUEN) lanciert wurde.Protokoll der AG Bürgerrechte
„Europa in der Schule – Schule für Europa“ lautete das Motto der AG Europa-Pädagogik. EUD-Präsidiumsmitglied Enrico Kreft berichtete über den Schulaktionstag „Deine Zukunft – Deine Meinung“, ein gemeinsames Projekt der Europa-Union und JEF Schleswig-Holstein, bei dem Schülern auf Augenhöhe ein Verständnis von Europa vermittelt wird. Anschließend erzählte der frühere Europaschullehrer Dieter Klein über seine Erfahrungen mit verschiedenen internationalen Schulprojekten und stellte das Projekt "European Classes" sowie Überlegungen zum Europäischen Wettbewerb vor. Moderiert wurde die AG vom Vorsitzenden der EUD Niedersachsen, Wolfgang Zapfe.Protokoll der AG Europa-Pädagogik
Sonntagvormittag präsentierte der Kommunikationstrainer Wolfgang Nafroth Ideen und Vorschläge zur Öffentlichkeitsarbeit mit einfachsten Mitteln. Anstatt viel Geld für teure Kampagnen und Aktionen auszugeben, könnten Vereine ohne großen Aufwand für sich und ihre Anliegen Aufmerksamkeit erzeugen. Bodenzeitungen, Pappaufsteller und selbstgebastelte Schilder würden besser wirken als professionell designte Materialien. Es komme darauf an, mit witzigen und kreativen Botschaften zu punkten und die Leute fürs sich zu gewinnen. Dafür benötige man kein großes Budget, sondern Kreativität und Engagement.
Am Vorabend konnten sich die Teilnehmer beim Europäischen Abend an der Lahn informell austauschen und neue Kontakte knüpfen.
Viele Gäste wünschten sich eine Fortsetzung der Akademie auch im nächsten Jahr.
