Harm Adam, Landesvorsitzender der Europa-Union, kommentiert: „Wir als Europäische Föderalisten fordern bereits seit vielen Jahren, die „Europabildung“ nicht nur in den Schulen zu stärken und besser zu vernetzen. Dazu gehören unter anderem die Schaffung eines „Europa-Curriculums“, die Implementierung der Teilnahme an Projekten wie dem Europäischen Wettbewerb oder die bessere Einbindung von Erasmus+-Projekten, Austauschen und Begegnungen in den Schulalltag. Viele dieser Punkte werden im Erschließungsantrag direkt oder indirekt aufgenommen. Das begrüßen wir und setzen auf eine zügige Umsetzung der parlamentarischen Initiative (Drucksache 19/4211) der demokratischen und proeuropäisch orientierten Landtagsfraktionen durch die Ministerialbürokratie.“
Adam ergänzt: „Aktuelle Erhebungen zeigen, dass viele Jugendliche zwar grundsätzliches Interesse an einer Auslandserfahrung haben, gleichzeitig aber nicht in ausreichendem Maße von Angeboten in der Schule und möglicher öffentlicher Unterstützung erreicht werden. Dem muss durch eine bessere Unterstützung interessierter Jugendlicher Rechnung getragen werden. Dazu ist eine verstärkte Beratung der durch bürokratische Anforderungen überlasteten Schulen durch externe Stellen unabdingbar. Letztendlich ist die Europabildung ein lebenslanger Lernprozess, wobei die wesentlichen Weichen natürlich bei jungen Menschen in Schule, Ausbildung und Studium gestellt werden. Dazu sind bürokratische und/oder sozioökonomische Hürden so weit abzubauen, dass letztliche alle jungen Menschen an Maßnahmen und Programmen des gegenseitigen Austauschs teilhaben können.“
Zur besseren Koordination der bereits vorhandenen, durchaus zahlreichen Europaprojekte und Unterrichtsinhalte fordert die Europa-Union weiterhin eine personelle Verstärkung im Kultusministerium. „Eine Europa-Koordinationsstelle für Schulen und Bildungseinrichtungen bleibt unser Ziel“, erläutert Cord Wilhelm Kiel, stellvertretender Landesvorsitzender und Bildungsexperte im Landesvorstand der überparteilichen Bürgerbewegung. „Es gibt vielerorts „Leuchtturm-Projekte und -Schulen“, in denen großartige Ideen der Europabildung gelebt werden – diese könnten ohne großen Aufwand an anderen Orten ebenso umgesetzt werden. Aber dazu wäre es erforderlich, eine zentrale Stelle, am besten besetzt durch Personen, die aus den Europaschulen kommen und sich sowohl mit der Materie Europabildung als auch der Unterrichtswirklichkeit an den Schulen auskennen, zu schaffen und mit den nötigen Koordinationskompetenzen zu versehen.“
Bernd Wolf, weiterer stellvertretender Landesvorsitzender der Europa-Union, fokussiert die außerschulische Aus- und Weiterbildung: „Da ich mich beruflich mit der außerschulischen, speziell beruflichen Aus- und Weiterbildung beschäftigt habe und demographische Entwicklung wie auch der Fachkräftemangel Anlass sind, das Thema Bildung mit dem Thema lebenslanges Lernen noch stärker zu verknüpfen, sollte auch dieser Bildungsbereich noch gezielter in die Europabildung einbezogen werden.“